Villa Rustica

Sehenswürdigkeiten

Villa Rustica



In unmittelbarer Nähe unseres Gasthofes befindet sich die Villa Rustica. Verschiedene Motive erhält man bei uns auf Postkarten.

Auf Wunsch sind auch Führungen möglich.

Nehmen Sie hierzu rechtzeitig mit uns Kontakt auf.

Die ältesten Siedlungsspuren der Gemarkung Mehring, die sich durch eine Vielzahl vor- und frühgschichtlicher Fundstellen von ihren Nachbargemeinden unterscheidet, reichen bis in die jüngste Steinzeit (4./3. Jahrtausend v. Chr.) zurück. Alldings sind die bekannten, d.h. in den Ortsakten des Rhein. Landesmuseums Trier verzeichneten Fundplätze bislang nur in Ausnahmefällen durch Sondagen oder Notgrabungen besser erforscht, wie das ausgedehnte römerzeitliche Gräberfeld des 1./2. Jahrhunderts auf der Mehringer Lay, ein beheitzbarer Raum eines römischen Gebäudes (Villa?) in der Mehringer Schweiz oder die beiden merowingerzeitlichen Friedhöfe (6./7. Jahrhunderd) am Zellerberg beziehungsweise am Neuweg.

Zu den bemerkenswertesten Fundstellen innerhalb der Gemarkung zählt zweifelsohne die schon seit langem bekannte römische Siedlungsstelle in der Flur KIRCHHECK beziehungsweise Hostertsmorgen, an der bereits um 1800, 1844 und 1927 von interesierten Laien Ausgrabungen vorgenommen wurden, die jedoch bald wieder in Vergessenheit gerieten. Erst als G. Philippi im Herbst 1982 beim Pflügen des ihm nach einer Flurbereinigung zugeteilten Areals auf größere Sandsteinblöcke gestoßen war, wurde sie weiderentdeckt.

Die römische Villa von Mehring wurde bereits in den Jahren 1983-1985 vom Rhein. Landesmuseum Trier ausgegraben und von 1985 - 1987 konserviert und teilweise wieder aufgebaut. Das in der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtete Gebäude bildete das Herrenhaus eines römischen Guthofes. Sein Grundriss (28 x 23 m) entsprach zunächst dem weitverbreiteten gallo-römischen Villentyp Bollendorf mit zwei Eckrisaliten (Ecktürman) und mit dazwischenliegenden Porticus (Säulengang). Im 3. und 4. Jahrhundert erfuhr die Villa zahlreiche An- und Umbauten. Zuletzt umfasst sie eine Grundgröße von 48 x 29 m umd gehört mit mehr als 30 Räumen zu den größten Herrenhäusern des Trierer Landes. Teile der Villa wurden um 355 n. Chr. bei einem Germaneneinfall zerstört. Die Bewohner der Villa, die aufgrund der Ausstattung und dem reichen Fundmaterial (zwei Goldgläser, silbernes Toilettenbesteck etc.) zur Oberschicht des Treverlandes gezählt haben dürfen, verließen damals ihr Gut, sofern sie überhaupt die Wirren überlebten. Danach wurden zur Bewirtschaftung der brachliegende Felder in weiten Teilen des Trevererlandes Germanen angesiedelt, die sich gerade in der Villa von Mehring anhand von Funden aund baulichen Veränderungen (Ausbruch des Mosaikbodens, Verfällung des Kellers, Ausbeutung der Badeanlage) feststellen ließen. Gegen Ende des 5. Jahrhunderts scheint die Villa endgültig ausgelassen zu sein.

Gut erhalten sind der westliche Eckrisalit mit Kellerraum (röm. Bruchsteinmauerwerk bis 2,70 m), der Mosaikraum mit Fußboden- (Hypokaustum) und wandheizung (Tubuli), das dazugehörige Praefurnium (Feuerungskanal) und Teile der Badeanlage, darunter das Becken des Frigidariums (Kaltbad) und die Latrine.

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